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Rezensionen – Big Order

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#1
Wünsche sind etwas völlig natürliches. Sie sind die psychische Manifestation der Bedürfnisse des Menschen. „Was soll denn jetzt dieses philosophische Gelaber?!“, wirst du dir jetzt vielleicht denken. Du Banause! Aber zurück zum Thema.

Jeder von uns hat einen Wunsch von dem er unbedingt will, dass er in Erfüllung geht. Oftmals geht es um gewöhnliche Dinge wie „reich werden“ oder „einen Star heiraten“. Aber hast du dir schon einmal die Zerstörung der Welt gewünscht? Der kleine Eiji schon. Und dieser Wunsch wurde ihm, wenn auch nur teilweise, erfüllt. Von einem jungen Mädchen. Wenn du jetzt noch denkst das sei normal, dann solltest du ganz schnell den Onkel Doktor anrufen, damit er dir eine schön warme weiße Jacke mit viel zu langen Ärmeln vorbeibringt. Oder du befindest dich in der Welt von Big Order.

Story
 Zehn Jahre nach der durch Eiji hervorgerufenen „großen Zerstörung“ scheint das Leben wieder seinen gewohnten Alltag zu erreichen. Sofern das jedenfalls möglich ist, denn nichts ist so, wie es einmal war. Seit der Katastrophe tauchten immer wieder sogenannte Order auf, Menschen mit besonderen Kräften, die ihnen scheinbar von einem mysteriösen Mädchen verliehen wurden. Diese Kräfte basieren auf dem größten Wunsch den die Person zu dem Zeitpunkt hegte, als ihr die Kraft verliehen wurde.

Wie aus Eijis Wunsch, die Welt zu zerstören, die Kraft erwuchs, jedes Objekt und jede Person nach Belieben zu beherrschen verstehe ich auch nicht ganz. Aber auf jeden Fall würde er damit sicherlich das Interesse von so mancher Organisation auf sich ziehen, wenn diese davon erfahren würden. Doch sowohl von seiner Kraft als auch davon, dass er offenbar derjenige ist, der die Zerstörung herbeigeführt hat, weiß niemand und Eiji führt ein relativ ruhiges Schulleben.

Zumindest bis zu dem Tag als eine hübsche Schülerin in seine Klasse wechselt, die irgendeine Verbindung zu ihm zu haben scheint. Als dann noch Eijis Schwester von einer Organisation entführt wird, die Eiji zur Zusammenarbeit erpressen will, gerät er in ein spannendes Geflecht aus Intrigen und Gefahren, an dessen Ende vielleicht die Antwort auf alle Fragen auf uns wartet.

Hintergrundinfos
Denn diese kennt bis jetzt nur Sakae Esuno, der Autor und Illustrator von Big Order. Seit dem Jahr 2011 veröffentlicht er seinen Manga in der Shōnen Ace und drei Jahre später brachte Egmont Manga die Serie auch in die deutschen Bücherregale. Von den voraussichtlich zehn Bänden wurden bisher acht in Japan und hierzulande sieben veröffentlicht. Außerdem erschien im Herbst letzten Jahres eine zwanzigminütige OVA und in der Frühlings-Season 2016 wird ein vollwertiger Anime zum Manga produziert. Dazu werde ich am Ende noch einige Worte verlieren.

Zeichnungen
Wenden wir uns jedoch erst einmal der Qualität des Manga zu. Die Zeichnungen sind insgesamt gut gelungen und man behält immer den Überblick über die Geschehnisse, welche auch stets spannend in Szene gesetzt sind. Als perfekt kann man den Stil jedoch nicht bezeichnen, die Hintergründe sehen manchmal etwas lieblos aus und auch die Ausarbeitung der Charaktermodelle unterscheidet sich in manchen Bildern. Mir persönlich hat das jedoch nicht wirklich etwas ausgemacht, da sich diese Mängel in Grenzen halten und nicht allzu sehr ins Auge fallen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Kräfte optisch ansprechend dargestellt sind und sie viel zur Atmosphäre beitragen.

Charaktere
Wenn man einen Blick auf die Zeichnungen der Gesichter wirft, so fallen einem sofort die Parallelen zum vorherigen Werk von Sakae Esuno ins Auge. Tatsächlich sehen unsere Protagonisten Eiji und Rin den beiden Hauptcharakteren von Mirai Nikki, Yuki und Yuno, zum Verwechseln ähnlich. Wenn man also ein Problem mit dem zeichnerischen Stil von Mirai Nikki hatte wird das hier wahrscheinlich wieder so sein. Doch abgesehen vom Aussehen haben die Charaktere nur verschwindend wenig gemeinsam. So ist Eiji beispielsweise wesentlich entschlossener als sein optischer Zwillingsbruder Yukiteru, der ja ein ziemlicher Waschlappen war.

Als „Badass“ kann man Eiji jedoch definitiv nicht bezeichnen. Seine besonnene und entschlossene Art wetteifern mit seiner Dickköpfigkeit und seiner Blindheit die zutage tritt, wenn es um seine kleine Schwester geht.
Alles in allem macht das Eiji zu einem sympathischen Protagonisten, dessen Handlungen zumindest in den meisten Fällen nachvollziehbar sind. Leider besitzen viele der Nebenrollen keine besondere Charaktertiefe und man trifft auch auf ein paar Klischeetypen. Aber es ist nicht so, dass nicht auf die Nebencharaktere eingegangen wird. Einige haben interessante Geschichten zu bieten und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Außerdem finde ich sehr gut, dass einige der Charaktere sich im Laufe der Handlung merkbar verändern und weiterentwickeln und zwar nicht plötzlich, sondern Schritt für Schritt auf natürliche Weise.

Geschichte
Mit der Story selbst ist es ähnlich wie mit den Personen. Einen Kreativitätspreis würde man damit wohl nicht gewinnen, doch die Handlung bleibt immer spannend und lässt den Leser nicht vom Haken. Einige der Geschehnisse sind vorhersehbar und nicht sehr überraschend, doch oft gibt es auch unerwartete Wendungen und Twists, sodass nie Langeweile aufkommt.

Für wen ist das Ding überhaupt geeignet?
Ein großer Fokus der Geschichte liegt zweifellos in der Action und den unterschiedlichen Kräften der Order. Sehr gut und interessant fand ich, dass zwischen einigen Kapiteln eine kleine Bonusseite war, in der immer eine der besonderen Kräfte vorgestellt wurde, welche Wirkung sie hatte und auf was für einem Wunsch sie basierte.

Doch Fähigkeiten und Kampf machen mitnichten den kompletten Manga aus. Da Sakae Esuno-Sensei mit Mirai Nikki ja ein eher düsteres Werk ablieferte, meinte er in einem Interview, dass er mit Big Order eine etwas fröhlichere Stimmung transportieren wolle. Aber die aus einer Vielzahl von politischen und persönlichen Intrigen, Verrat und Irrtümern bestehende Geschichte vermittelt meist eine ziemlich ernste Stimmung, wenn auch nicht unbedingt wirklich düster. Es gibt zwar Comedy-Einlagen, doch der ernste Part dominiert eindeutig, während die lustigen Teile gezielt und erfolgreich zur Lockerung der Stimmung eingesetzt werden. Auch die romantische Dreiecksbeziehung zwischen Eiji und zwei der Mädchen ist nicht nur bloßes Beiwerk, sondern aktiver Teil der Geschehnisse. Insgesamt bietet Big Order also eine gute Mischung verschiedener Genres.

Fazit
Sieht man sich den obigen Text an, so könnte man meinen, dass ich Big Order gut aber nicht sehr gut finde. Irrtum. Tatsächlich ist Big Order mein absoluter Lieblingsmanga und der erste den ich mir jemals gekauft habe. Objektiv betrachtet ist der Manga jetzt nicht unbedingt ein Meisterstück aber mir persönlich gefällt das Zusammenspiel aller Komponenten so gut, dass ich einfach nicht davon loskomme. Kaum ist ein neuer Band erschienen warte ich schon verzweifelt darauf, dass der nächste veröffentlicht wird.

Natürlich kann ich noch kein absolutes Fazit zur Serie geben, da einer der wichtigsten Faktoren, nämlich das Ende, noch nicht vorhanden ist. Fans von besonderen Fähigkeiten und spannenden Storys werden hier jedenfalls gut bedient und auch Romance-Liebhabern kann ich die Geschichte ans Herz legen. Für jeden Mirai Nikki-Fan ist die Serie ein Muss.

OVA und Anime-Ausblick
Zum Abschluss wie versprochen noch ein paar Worte zur kürzlich erschienenen OVA. Kurz gesagt fand ich sie wirklich grauenhaft. Und trotzdem gab sie mir Grund, mich auf den bald erscheinenden Anime zu freuen. Wie das kommt? Nun, die OVA hat einfach scheinbar ohne Sinn und Verstand irgendwelche Szenen aus dem Manga genommen und durcheinandergewürfelt. Es gab gigantische Zeitsprünge, und zwar nicht in eine Richtung, sondern einfach kreuz und quer durch die komplette Geschichte. Als ob da nicht genug wäre, waren die Szenen meist auch so kurz dass man nicht einmal die Chance hatte, zu raffen was da abging. Dann gab es auch noch komische Szenen, die ich aus dem Manga gar nicht kannte. Das war ein voller Reinfall…

Gut, da ist aber noch nirgends ein Grund dabei, weshalb ich mich auf den Anime freuen sollte. Der ist jedoch ziemlich einfach: Die OVA hatte von der grafischen Qualität her schon was zu bieten. Und da die OVA ja ohnehin nur als Vorgeschmack dienen sollte, ist es ja nicht so schlimm, wenn man sie nicht versteht. Im Anime wird die Story mit Sicherheit ruhiger und strukturierter sein. Bei Mirai Nikki war es übrigens genauso, erst eine Komische OVA, dann ein überragender Anime. Deshalb freue ich mich bereits tierisch auf die nächste Season und wünsche mir, einen grandiosen Anime zu sehen. Wer weiß… Vielleicht bekomme ich dadurch ja die Order-Kraft „gute Animes erschaffen“? Das würde so manchem Anime gut tun...
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